Im Winterhalbjahr, an frostfreien Tagen, ist der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt.
Eigentlich
würden es uns die meisten Sträucher nicht übelnehmen, wenn wir sie in einer
anderen Jahreszeit schneiden, aber wegen der Brutzeit der Vögel und aus
Rücksicht auf Jungtiere aller Art, empfiehlt sich ein Heckenschnitt erst, wenn
die Natur ruht.
Bereits geschnittene Hecke |
Ungeschnittene Hecke |
Alter, hohler Boskoop Apfelbaum. |
Ungeschnittene Hecke, Apfel Hochstammbaum |
Unsere
Wildhecke misst circa 50 Laufmeter und ist, je nach Stelle, zwischen zwei und
vier Meter breit. Sie ist nun sieben Jahre alt. Ein ausgewiesener Natur-Fachmann
half uns mit der Planung.
Die ersten
vier Jahre liessen wir die Hecke ungestört wachsen, wobei wir, auf unserem nährstoffreichen Boden und
solange die Sträucher noch klein waren und keinen Schatten warfen, das hoch wachsende Gras und das Brombeerengestrüpp
niedertraten, bzw. abschnitten. So konnten sich die meisten Sträucher optimal
entwickeln.
Die Mäuse
knabberten anfangs leider gerne die jungen Wurzeln an. Nach 3 – 4 Jahren hatten
wir ca. 10% Ausfall. Die fehlenden Sträucher haben wir teilweise nachgepflanzt.
Kirschbaum |
Unser Ziel
war und ist eine möglichst dicht wachsende Vogelschutzhecke aus diversen, dem Standort angepassten Wildsträuchern, die uns zudem auch willkommenen Sichtschutz gewährt.
Wichtig war uns auch ein grosser Anteil an Dornensträuchern zum Schutz der Vögel.
Wir mussten aber
leider auf den wunderschönen Weissdorn verzichten, da dieser eine Wirtspflanze
des Feuerbrandes ist, welcher wiederum unsere Apfel- und Birnenhochstammbäume gefährden
würde. Gemeiner Schneeball |
Früchte des Gemeinen Schneeballs |
Blüte der Kornelkirsche |
Trotzdem
haben wir nun eine wunderschöne Wildhecke, die das ganze Jahr hindurch schön
anzusehen ist. Vom Vorfrühling (Kornelkirsche) bis zum Sommer blüht immer ein Gehölz und im Spätsommer und Herbst
erfreuen uns die Früchte, Beeren und Hagebutten und das herrlich bunte
Herbstlaub.
Auch im Winter bietet das kahle Geäst oft einen zauberhaften Anblick, v.a. wenn es mit Reif oder Schnee überzogen ist.
Der erste
Schnitt erfolgte nach vier Jahren. Wir schnitten jeden Trieb auf ca. einen
Meter ab.
Wichtig ist
uns nun in den Anfangsjahren ein Aufbauschnitt. Wir lassen jeden Winter ca. 20
- 30 cm an Zuwachs stehen, damit sich der Strauch von unten her reich
verzweigen kann und ideale Nistmöglichkeiten für Vögel und Verstecke für
Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Insekten bietet. Eine gute Hecke gibt all diesen Tieren natürlich auch Nahrung.
Wenn wir
privat im Siedlungsraum etwas für die Biodiversität, für Natur, Pflanzen und
Tiere und nicht zuletzt unser Wohlbefinden tun wollen, ist eine Wildhecke eine
beglückende Aufgabe. Bei kleinen Grundstücken genügen vielleicht auch
wenige Wildsträucher, kombiniert mit ein paar „unordentlichen“ Ecken und
Wiesenblumen statt Einheitsrasen und Koniferen;-)
Mit einem
Teil des Schnittgutes stellen wir Kränze her, die wir das ganze Jahr zum
Dekorieren benützen. Die Kränze verkaufen wir auch in unserem Online-Laden.
Mit dem
anderen Teil machen wir Asthaufen in und neben der Hecke.
Liste
unserer Wildgehölze
Haselnuss –
Corylus avellana
Schlehe,
Schwarzdorn – Prunus spinosa
Pfaffenhütchen
– Euonymus europaeus
Echter
Hartriegel – Cornus sanguinea
Gemeine
Heckenkirsche – Lonicera xylosteum
Kreuzdorn –
Rhamnus catharticus
Hundsrose –
Rosa canina
Schwarzer
Holunder – Sambucus nigra
Gemeiner
Schneeball – Viburnum opulus
Wolliger
Schneeball – Viburnum lantana
Gemeiner
Liguster – Ligustrum vulgare
Faulbaum –
Rhamnus frangula
Kornelkirsche
– Cornus mas
Literatur:
Ein guter
Ueberblick verschafft die Broschüre: „Hecken“ vom Schweizer Vogelschutz
SVS/BirdLife Schweiz
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